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Seelenstiche

Photo by Cherry Laithang on Unsplash

„Du bist hässlich, dumm und wertlos!“,

sagen sie mir täglich herzlos.

„Deine dicke Hornbrille und Pickelfresse,

ekeln alle an – genau wie deine Blässe!

„Die Ekelhafte stinkt wie ein Schwein“,

lästern sie und stellen mir ein Bein.

„Du kannst nichts – Du bist und bleibst ein Loser!“,

spotten sie und ich werd immer hilfloser!

Überall Gelächter,

spöttische Gesichter.

Sie fühlen sich stark in der Gruppe,

meine Gefühle sind ihnen schnuppe.

Sie verletzen mich mit jedem Wort,

für sie ist das so was wie ein Sport.

Ein Mörder sticht seinem Opfer in die Kehle.

Ein Mobber sticht in eine verletzliche Seele.

„Sags uns, wer liebt dich schon?!“,

fragen sie mich voller Hohn.

Ich habe keine Antwort auf ihre Frage,

frage mich aber, wie lange ich das noch ertrage.

„Du bist unnötig. Bring dich mal lieber mal um!

Niemand wird dich vermissen; sich fragen nach dem Warum.“

Keiner steht mir bei in meinem Schmerz.

Mir blutet mein verwundetes Herz.

Ihre abscheulichen Worte und Taten

ist mein Sterben auf Raten.

Sie bringen mich in allergrößte Not,

Ich wünschte mir, ich wäre längst tot.

Doch alles, was sie über mich sagen sind Lügen.

Und wieso muss ich eigentlich ihnen genügen?

Ich bin wertvoll in Gottes Augen.

Das ist wichtig und richtig zu glauben.

Trotzdem ist der tiefe Schmerz noch da,

Rache will ich üben, ja!

Doch müsste ich eigentlich kämpfen mit anderen Waffen.

So wie es mir entspricht: Ich bin wunderbar geschaffen!

Wie mich selbst soll ich meinen Nächsten lieben;

ihm mehr als sieben mal sieben vergeben.

Das bedeutet nicht, mich wie Dreck behandeln zu lassen,

und sie weiter in meinem Herzen heimlich zu hassen.

Ein Mobber ist ein Gefangener seiner eigenen Unzufriedenheit.

Um seinen Frust auszulassen sucht er stets nach einer Gelegenheit.

Doch wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Dafür wird Gott fürwahr sorgen und der Sieg ist mein.

Dazu muss ich ihm vertrauen ganz.

Nicht sie, sondern er gibt mir wahren Glanz.

Er wird mich wieder vollständig machen.

Dann kann ich neu vom Herzen lachen.

“Seelenstiche” wurde zuerst im Klartext-Magazin veröffentlicht.

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Gedanken

Die beiden – eigentlich

Die beiden – eigentlich

Eigentlich kennen die beiden sich nicht. Na ja, zumindest nicht besonders gut. Auf jeden Fall nicht so gut, wie sie sich eigentlich kennen müssten oder kennen könnten nach alldem, was sie miteinander erlebt haben. Aber: Haben sie überhaupt etwas „miteinander“ erlebt oder war es nicht viel eher ein „Gegeneinander?“ Und was heißt in diesem Zusammenhang „kennen“ überhaupt? Bedeutet es, die Geheimnisse des anderen zu kennen? Zu verstehen, wie der andere tickt und handelt? 

Hier drängt sich förmlich auch die Frage auf, in welchem Verhältnis die beiden zueinander stehen. Mögen sie sich gegenseitig? Das bezweifle ich sehr! Ist es pure Konkurrenz? Dazu ein klares Ja von mir. Trotzdem wäre es nicht falsch mal darüber nachzudenken, ob sie sich gegenseitig auch nützlich sein können; voneinander lernen können. Schließlich könnten sie ja gegensätzlicher nicht sein! Und Gegensätze ziehen sich doch an und ergänzen sich gegenseitig, oder? Das tun sie eigentlich, ja. In diesem Fall kann man aber auch beim besten Willen nicht behaupten, dass ihnen dieses Ergänzen guttut – keinem von beiden. Ein Anziehen findet auch nicht statt. Ganz im Gegenteil: Sie finden sich gegenseitig ziemlich abstoßend. 

Manche meinen gar, die beiden verhielten sich so wie jeweils eine Kehrseite der Medaille. Ich bin mir da nicht ganz sicher: Es ist nämlich eher so, dass je größer einer der beiden wird, desto kleiner wird automatisch der andere. Welche Konsequenz es hat, wenn beide gleich stark sind, das kann ich nicht sagen. Vielleicht steht dann alles auf null. Eine perfekte Harmonie entsteht so aber definitiv nicht. Berechtigte Zwischenfrage: Welches Selbstbild haben die beiden eigentlich? Ein realistisches oder ein verzehrtes Bild?

An dieser Stelle muss ich nun doch sagen, dass die beiden sich gegenseitig wahrscheinlich doch besser kennen, als ich es am Anfang meiner Überlegungen behauptet habe. Und das ist es auch, was sie aneinander das Fürchten lehrt: Sie wissen, was der jeweils andere alles anstellen kann.

Viele Fragen bleiben offen. Doch es gibt auch Dinge, die klar sind und hier noch nicht erwähnt wurden: In Realität existieren die beiden oft nebeneinander – sollten es aber eigentlich nicht. Der eine ist gut, der andere böse. So einfach ist das. Oder kommt es doch auf die konkrete Situation an? Es heißt, dass man nur ein wenig von dem braucht, der gut ist, um Großes bewirken zu können. (Bedeutet das wiederum, dass viel von dem „Bösen“ schon in Ordnung geht oder nicht ausschlaggebend ist?) Gleichzeitig kann der „Böse“ der beiden dem „Guten“ zeitweise sogar helfen, indem er ihn daran erinnert, wohin es nicht gehen soll. 

Außerdem: So ganz alleine kann keiner der beiden existieren. Aber auch zu zweit ergibt ihr Dasein keinen Sinn. Sie brauchen immer jemand anderes: Dich und mich. Den Menschen an sich.

Ich kenne beide gut. Sie führen in meinem Inneren einen ständigen Kampf. Die beiden heißen Glaube und Zweifel. Der Glaube ist stärker. Eigentlich.

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Epigramme Gedanken Gedicht

Über Prioritäten

Immer nach vorne und nie zurück; greif nach den Stern’n auf der Leiter!

Das sagte wer, der war stets müde, gestresst, aber nie heit’r.

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Gedanken

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Feuer als Symbol für Bürgerkrieg, Folter, Mord und Missbrauch

1. Weltkrieg, 2. Weltkrieg, Bürgerkrieg und Völkermord;

Folter, Mord, Missbrauch und Misshandlung;

Rassismus, Unterdrückung, Verfolgung und Diskriminierung;

Mobbing, Lästerei, Lüge und Verleumdung

haben einen Ursprung: Herzen und Gedanken.